Jura-GM Emanuel Probst zu 2015

"Kein Grund zur Panik"

Uhr | Aktualisiert

Jura hat im vergangenen Jahr neue Märkte erschlossen und hat insbesondere in den USA kräftig zugelegt. In der Schweiz verliefen die Geschäfte schlechter. Dennoch bleibt der Heimmarkt für Jura der drittgrösste.

Die Kaffeevollautomaten-Hersteller Jura hat heute zur Pressekonferenz ins solothurnische Niederbuchsiten geladen und die Geschäftsergebnisse präsentiert. Der Umsatz stieg laut General Manager Emanuel Probst um 5 Prozent auf 378,5 Millionen Schweizer Franken. Angaben zum Gewinn machte Probst nicht.

Laut Firmenangaben verkaufte Jura weltweit 271'000 Vollautomaten, was einem Wachstum von 1000 Stück im Vergleich zu 2013 entspricht. Das Wachstum resultierte laut Jura insbesondere aus dem Premium- und Professional-Segment.

USA Top, CH Flop

Nach wie vor ist Deutschland für Jura der grösste und wichtigste Markt. Besonders erfreut zeigte sich Emanuel Probst an der Pressekonferenz aber auch über das starke erste Geschäftsjahr von Jura Polen. Neu in den Top Ten von Juras wichtigsten Märkten sind auch Schweden und Grossbritannien zu finden. Katastrophal schnitt hingegen der russische Markt ab. Dort brach der Umsatz aufgrund der Rubelschwäche um 50 Prozent ein. Kostete ein bestimmtes Modell einer Jura-Kaffeemaschine vor dem Rubelzerfall noch 40000 Rubel, werden nun 100000 für den gleichen Typ fällig.

Auch im Heimmarkt Schweiz war Juras Geschäft wie schon 2013 rückläufig. Dafür war Jura in den USA auf Wachstumskurs. Das führte dazu, dass die USA die Schweiz als zweitwichtigsten Markt ablösten. Trotz des rückläufigen Marktes bleibt die Schweiz aber wichtig für Jura. Insgesamt investierte der Hersteller 2014 hierzulande 10,7 Millionen Franken. Der Grossteil davon ging in die Produktentwicklung und Werkzeuge sowie in die Infrastruktur in Niederbuchsiten. Ein Highlight 2014 war für Jura auch die im September wiedereröffnete Erlebnisausstellung Juraworld of Coffee.

Federer soll bleiben, das Wachstum auch

Nächsten Herbst will Jura zudem am Stammsitz in Niederbuchsiten den weltweit ersten und einzigen "Roger Federer Walk of Fame" nach einer Neugestaltung wiedereröffnen. Der Vertrag mit dem Tennis-Superstar läuft noch bis Ende 2016. Aber auch nach 10 Jahren Partnerschaft ist Probst zuversichtlich, dass der Vertrag verlängert wird. Es gebe keinen Hinweis, dass dem nicht so sein sollte.

Im laufenden Jahr will Jura weiter wachsen. Mit einem anvisierten Verkaufsziel von 280'000 Vollautomaten sollen es 9000 Stück mehr sein als 2014. Die Zeichen dafür stünden gut, schon die ersten beiden Monate seien erfolgreich verlaufen. Probst spricht von einem Plus von 15 Prozent. Jura rechnet bei seinen Zielen aber mit einem Eurokurs von 1,05 Franken und einem Dollarkurs von 0,95 Franken. Doch auch wenn der Schweizer Franken im Wert noch steigen sollte, gibt sich Probst gelassen. "Grund zur Panik gibt es keinen. Wir haben eine starke Bilanz und können den Schwung in den Märkten mit dem richtigen Produkt-Portfolio nutzen."

Im Fokus hat Probst das Mid- und das Premiumsegment sowie einen verstärkten Aufbau des Professional-Bereichs. Für diesen Frühling kündigt Jura zwei neue Produktplattformen im Mid- und Premiumsegment an. Zu weiterem Wachstum soll ein markanter Distributionsausbau in den USA verhelfen.

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