Marginalisierung

Gamer mit Behinderung haben es immer noch schwer

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Behinderte Menschen spielen für die Gaming-Branche so gut wie keine Rolle. Spezielle Controller kommen oft nur von ehrenamtlichen Entwicklern. Ein Plädoyer für eine Randgruppe.

(Quelle: The Able Gamers)
(Quelle: The Able Gamers)

Computerspielen mit körperlichen Beeinträchtigungen ist für die Gaming-Industrie nur ein Randthema. Die vielen verschiedenen Arten von Behinderungen machen es zu einem sehr komplexen Feld. Um diese Problematik näher in den Fokus zu rücken, hat sich die Wochenzeitung "Die Zeit" dieses Feld in einer ausführlichen Hintergrundreportage näher angesehen.

Es gibt Alternativen aus der Community

Die meisten Computer-Spiele werden über einen speziellen Controller, eine Maus oder die Tastatur gesteuert. Was machen aber Personen, die ihre Hände nicht, oder nur eingeschränkt benutzen können?

Hierfür gibt es Lösungen, beispielsweise können mit dem sogenannten Quad-Stick Spiele allein mit dem Mund gesteuert werden. Freiwillige Entwickler stimmten diesen Controller für komplexe Spiele wie Call of Duty, Forza Motorsport 5 oder auch Grand Theft Auto V ab. In einem Video veranschaulichen die Entwickler die Funktionsweise dieses Gerätes.

Innovationen solcher Art werden aber teilweise durch die Hersteller der Spielekonsolen erschwert, sagte der Entwickler des Quad-Sticks gegenüber "Die Zeit". Die Konsolen der neuesten Generation würden Controller von Fremdherstellern nur schwer, oder überhaupt nicht unterstützen.

Die meisten Entwicklungen von Controllern für körperlich eingeschränkte Personen kommen immer noch von ehrenamtlichen Entwicklern. Da die Behinderungen oft sehr unterschiedlich sind, gibt es keine Standard-Lösung. Das macht die Entwicklung von passenden Controllern sehr aufwendig und teuer. Entsprechend eingeschränkt ist das Angebot von kommerziellen Geräten.

Grossen Spiele-Hersteller nur wenig aktiv

Für den Austausch von Spielern mit körperlichen Beeinträchtigungen gibt es im Internet zahlreiche Plattform, "The Ablegamers" ist eine davon. Unterstützt werden diese Foren auch teilweise durch grosse Spiel-Häuser wie Rockstar Games, Sony Playstation oder Pop Cap.

Gerade mobil eingeschränkten Personen eröffnen Computerspiele eine Welt, in der sie über das Internet leicht mit anderen Menschen zusammenkommen können. Daher sollte die Bedeutung des Gamens für die soziale Partizipation behinderter Personen nicht unterschätzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Gruppe künftig stärker in den Fokus der grossen Entwickler rückt.

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