Marktreport Elektrokleingeräte

Aufschwung im Elektrokleingeräte-Markt

Uhr | Aktualisiert

Im Schweizer Elektrokleingeräte-Markt sind sich die Experten uneins, ob die Entwicklung nach oben oder nach unten zeigt. Einzelne Segmente weisen deutliche Unterschiede auf. Unter den "Grosskalibern" konnten im vergangenen Halbjahr nur die Kaffeemaschinen überzeugen. Klar ist: Das Jahr 2013 hat dem Markt nicht gutgetan.

Im Schweizer Elektrokleingeräte-Markt herrscht Tristesse. Wie die Marktforscher von GfK Switzerland mitteilen, befindet sich der Haushaltskleingeräte-Markt seit 2011 im Abwärtstrend. Der Handel generierte gemäss GfK-Switzerland-Panel, das rund vier Fünftel des Schweizer Elektrokleingeräte-Marktes abdeckt, im vergangenen Jahr noch einen Umsatz von 432,7 Millionen Franken. Das entspricht einem Rückgang von 6,5 Millionen Franken oder 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit scheint der Rückgang jedoch nicht so dramatisch wie in den beiden Vorjahren, als 2011 ein Minus von 3,7 Prozent und 2012 ein Minus von 2 Prozent resultierte.

Nur "Personal Care" im Plus

GfK Switzerland segmentiert den Markt für Haushaltskleingeräte in drei Bereiche, wovon im vergangenen Jahr einzig der Bereich "Other Household" mit einem Umsatzanstieg um 7,5 Millionen auf 150,2 Millionen Franken zulegen konnte. Dazu zählen die Marktforscher Staubsauger, Bügeleisen und mehr. Dieser Bereich erlebt seit 2009 ein stetes Auf und Ab, wobei der letztjährige Anstieg auf ein grosses Minus des Vorjahrs erfolgte.

Die Segmente "Personal Care" mit Rasierern, Haartrocknern usw. sowie "Kitchen Helps" mit Kaffeemaschinen, Toastern und mehr trugen hingegen mit geringeren Umsätzen zum Rückgang bei. Insbesondere im Segment "Kitchen Helps" zeigt die Entwicklung schon länger nach unten.

GfK registriert Umsatzwachstum

Für 2014 scheint sich jedoch ein anderes Bild abzuzeichnen. Laut Erhebungen von GfK Switzerland waren die Umsätze im ersten Halbjahr 2014 in allen drei Segmenten konstant auf leicht höherem Niveau als in der ­Vorjahresperiode. Der Gesamtumsatz belief sich im ersten Halbjahr auf 205,7 Millionen Franken. Das entspricht einem Umsatzplus von 0,4 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013.

Stückzahlen gemäss FEA rückläufig

Bei den Stückzahlen hat der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) eine andere Entwicklung im Vergleich zu GfK Switzerland festgestellt. Der Absatz ist im demnach im Kleingerätegeschäft, das stark von Grossverteilern geprägt ist, im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Der FEA erhebt jedoch die Daten der Hersteller, GfK Switzerland berechnet, was beim Endkunden landet.

Die Hersteller lieferten im ersten Halbjahr 2014 gemäss FEA-Marktstatistik rund 2'731'000 Elektrokleingeräte (inklusive Boiler) aus. Das würde einem Minus von 3,4 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 entsprechen. Das Minus resultierte trotz positiver Konjunkturlage und wachsender Bevölkerung, was den FEA besonders schmerze.

Tops und Flops 2014

Einzig innovative Produkte, wie beispiels­weise Dampfgargeräte, liefen sehr gut. Die verkauften Stückzahlen der Dampfgargeräte stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 um fast die Hälfte und kratzten an der 100'000er-Grenze. Auch Ventilatoren und Klimageräte hätten sich aufgrund des schönen Frühlings gut verkauft. Bei den Ventilatoren verdoppelten sich gar die verkauften Stückzahlen. Der verregnete Sommer dürfte dem Geschäft aber nicht gutgetan haben.

Zudem überzeugten die Kaffeemaschinen im ersten Halbjahr mit einem leichten zweistelligen Plus auf knapp 321 000 Geräte. Im Vergleich dazu gab es aber auch beträchtliche Rückgänge bei den verkauften Stückzahlen, insbesondere bei den Tischbacköfen und Tischgrills mit einem Rückgang um gute 58 Prozent auf rund 3500 Stück.

Aber auch die Schwergewichte unter den Kleingeräten weisen enorme Minusquoten aus, nimmt man die Kaffeemaschinen davon aus. So resultierte im Segment Bügeleisen ein Minus von rund einem Viertel auf knapp 155'000 Stück. Bei den Staubsaugern liegt das Absatzminus bei 14 Prozent und endete bei rund 368'000 Stück.

Der Absatz von Küchenmaschinen und Mixern lag im ersten Halbjahr bei gut 283'000 Stück (minus 6,9 Prozent), jener von Toastern rutschte unter die 100'000er-Marke auf gut 95'000 (minus 14,8 Prozent). Ein deutliches Minus von über 9 Prozent auf rund 152'000 Geräte gab es auch bei den Wasserkochern.

Im Pflegebereich haben Rasierapparate und Haarpflegegeräte einstellig nachgelassen, während Zahnpflegegeräte mit rund 11 Prozent zweistellig zulegen konnten.
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