GfK: "Elektrogerätemarkt gewinnt"

Der westeuropäische Technikmarkt hat im zweiten Quartal dieses Jahres um 1,1 Prozent gegenüber Vorjahr zugelegt. Dies entspricht einem Gesamtumsatz von 44,9 Milliarden Euro, wie GfK in ihrem Technical Market Index (Temax) für Westeuropa berichtet.

Zugpferd der positiven Entwicklung sei das Geschäft mit Unterhaltungselektronik gewesen. Griechenland, Grossbritannien und Portugal entwickelten sich den Marktforschern zufolge am dynamischsten. Das Umsatzvolumen betrug knapp 6,9 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Neue Features wie Ultra HD, Curved UHD, OLED oder verbessertes Smart TV hätten dem Markt neue Impulse verschafft, schreiben die Analysten. Im Musik-Bereich erzeugten Soundbars und Streaming-fähige Musikanlagen Kaufanreize. Zudem profitierte die gesamte CE-Branche von der Fussball-Weltmeisterschaft im Sommer dieses Jahres.

Elektrokleingeräte setzen positive Entwicklung fort

Der westeuropäische Elektrokleingerätemarkt kletterte im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf knapp 3 Milliarden Euro. Vor allem das zweistellige Wachstum in Portugal und Grossbritannien war zum grossen Teil verantwortlich für diese Entwicklung.

Während die Bereiche Küchenhilfen, Haarpflege, elektrische Zahnbürsten und einige hochwertige Staubsaugersegmente zum Wachstum beitrugen, ging der Markt für Kaffeemaschinen zurück.

Bürogeräte und Verbrauchsmaterial wieder auf Wachstumskurs

Zum ersten Mal seit Jahren ist der Markt für Bürogeräte und Verbrauchsmaterial wieder zurück auf dem Wachstumspfad, betonen die Marktforscher. Mit einem Plus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte der Sektor im zweiten Quartal dieses Jahres einen Umsatz von knapp 3,9 Milliarden Euro.

Zu diesem Ergebnis trugen Griechenland, Grossbritannien, Niederlande, Frankreich, Deutschland und Italien bei. Besonders gefragt waren Beamer, was GfK auf die Fussball-WM zurückführt. Probleme bereitete dafür der Druckermarkt.

Gute Entwicklung bei den Elektrogrossgeräten

Im zweiten Quartal wurden nahezu 7,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem Plus von 2,1 Prozent entspricht. Als Wachstumsmotoren erwiesen sich neben Grossbritannien, Griechenland und Portugal auch die Niederlande und Deutschland.

Insbesondere Kühlgeräte und Geschirrspüler erfreuten sich einer starken Nachfrage, auch weil das Thema Energieeffizienz nach wie vor wichtig bleibt für die Endkunden.

Mobile-Markt pusht IT-Segment, Telekom rückläufig

Im zweiten Quartal 2014 gelang dem westeuropäischen Markt für Informationstechnologie die Rückkehr ins Plus. Zu dem Anstieg von 1,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro trug besonders der deutsche Markt bei. Dafür blieb das Geschäft in anderen Ländern im Minus. Mehr Nachfrage wurde durch das Ende von Windows XP und nach Mobile Devices erzeugt.

Das Geschäft mit Telekommunikation war im zweiten Quartal 2014 in Westeuropa mit 0,3 Prozent leicht rückläufig. Der Umsatz betrug gut 10 Milliarden Euro. Positiv taten sich im zweiten Quartal Spanien und Portugal hervor, mit jeweils zweistelligen Wachstumsraten. Smartphones verzeichneten einen Rückgang bei den Durchschnittspreisen, dennoch kosteten mehr als die Hälfte der verkauften Geräte über 300 Euro.

Die Zahlen im Bereich Telekommunikation werden seit dem ersten Quartal 2013 auf Basis nicht subventionierter Preise ausgewiesen.

Einbruch am Kameramarkt

In Westeuropa verzeichnete der Markt für Kameras und Zubehör einen Einbruch um 20,5 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Die untersuchten Länder hätten alle eine ähnliche Gesamtmarktwicklung, aber auch sehr interessante Segmente aufgezeigt, betont GfK.

So punkteten vor allem Fixed-Lens-Kameras mit grossem Sensor mit einem Plus von 5 Prozent. Kompakt-Systemkameras, die sich im Verhältnis zum Gesamtmarkt um 3 Prozent besser verkauften sowie die zugehörigen hochwertigen Objektive stimmten einigermassen versöhnlich. Zudem wuchs das Segment der Kompaktkameras mit Zoomobjektiven von über 20-facher Vergrösserung um gut 3 Prozent.

Zur Studie

Der GfK Temax ist ein Index zum Markt der technischen Gebrauchsgüter. Die Ergebnisse basieren auf regelmässigen Erhebungen des Handelspanels von GfK. In den GfK Temax Westeuropa fliessen Daten aus elf Ländern direkt (AT, BE, DE, ES, FR, GR, IT, NL, PT, SE, Großbritannien) und aus vier Ländern (CH, DK, FI, NO) hochgerechnet ein.