Hands-on: Synology DS214+

Die Wolkenmaschine für Zuhause

Uhr | Aktualisiert

Synology ist spezialisiert auf Rack- und Diskstations, auf sogenannte Network Attached Storages, kurz NAS. Der taiwanesische Hersteller bietet sie in verschiedenen Grössen und Variationen an, vom kleinen 2-Bay-NAS bis hin zum Server-Rack für Grossunternehmen. Die Redaktion hat das Synology DS214+, ein 2-Bay-NAS für KMUs und Privatanwender, getestet.

Synology hat zu Beginn dieses Jahres mit dem Modell DS214+ einen All-in-one-NAS-Server lanciert. Das Gerät bietet Platz für wahlweise zwei 3,5 Zoll Sata II/III HDDs, zwei 2,5 Zoll Sata II/III HDDs oder zwei 2,5 Zoll Sata II/III SSDs. Die maximal unterstützte Kapazität beträgt 10 Terabyte und kann je nach Raid-Typen variieren. Das Gerät ist Hotswap-fähig, die Laufwerke können also im Betrieb entfernt und eingesetzt werden.

Mini-Server mit eigenem Betriebsystem

Da ein NAS mehr ist, als nur eine externe Festplatte, besitzt das DS214+ einen eigenen Prozessor und einen Arbeitspeicher. Konkret werkeln in dem Mini-Server ein Marvell Armada XP Dual-Core-Prozessor mit 1,33 GHz Taktung und ein 1-Gigabyte-DDR3-RAM-Modul.

Komplettiert wird das Ensemble durch Synologys hauseigenes Betriebssystem DSM. In der neusten Version 5.0 kommt es in einer ansehnlichen und einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche daher. Die Einrichtung erfolgt über den Webbrowser.

Leicht zu konfigurieren

Gerade die Einrichtung eines NAS gilt aber weithin als zu kompliziert für den Durchschnittsanwender. Zu viele Einstellmöglichkeiten und zu unübersichtliche Interfaces enden oftmals in Frustration. Synologys Betriebssystem strebt danach, derartige Hürden aufzuheben. Und das gelingt erstaunlich gut.

Das DS214+ lies sich im Hands-on-Test innerhalb kürzester Zeit so einrichten, dass es etwa mit Apples Backup-System Time Machine funktionierte, als Musik- und Video-Bibliothek agierte und von überall aus via Internet erreichbar war. Synology bietet hierzu leicht verständliche Tutorials auf der eigenen Webseite an. Dazu finden sich im Betriebssystem etliche Hilfestellungen und Hinweise.

Automatische Konfiguration des Routers

Sogar die Konfiguration des Routers für den externen Zugriff über das Internet übernimmt das Betriebssystem, sofern der verwendete Router unterstützt wird. Im Test kam ein Apple Airport Extreme der neuesten Generation zum Einsatz, der vom NAS automatisch konfiguriert werden konnte.

Ist die Basiskonfiguration abgeschlossen, kann der Zugriff über das Internet mithilfe von Benutzerprofilen eingerichtet werden. Dabei lässt sich bis ins Detail festlegen, auf welche Daten und welche Applikationen das Profil Zugriff erhalten soll. Wichtig ist hierbei allerdings, dass das NAS eine statische Internet-IP erhält. So wird gewährleistet, dass es auch nach dem automatischen Wechsel der IP des Routers noch erreichbar ist.

Zugriff auf die eigene Musikbibliothek überall und jederzeit

Die statische Internet-IP kann sich der Nutzer entweder bei einem Drittanbieter wie Freedns.org oder aber bei Synology direkt einrichten. Eine einmalige Registrierung bei Synology reicht aus. Eine entsprechende Anleitung findet sich ebenfalls auf der Webseite des Herstellers.

Mit den zugehörigen Apps für iOS, Android und Windows Phone ist dann sogar das Streamen der eigenen Musik oder Videos direkt aufs Smartphone möglich. Hierfür müssen lediglich die Audiostation aus dem Synology App Store installiert und ein entsprechendes Profil angelegt werden, über welches sich der Nutzer dann in der mobilen App auf dem Smartphone anmelden kann.

Und sonst?

Der Standort des NAS sollte beim Einsatz Zuhause mit Bedacht gewählt werden. Befindet sich das DS214+ im Ruhezustand, ist es zwar fast unhörbar. Doch das ändert sich schlagartig, sobald das Gerät ein wenig gefordert wird. Synology gibt einen Geräuschpegel von knapp 20 Dezibel an, was in etwa so laut wäre wie das Ticken einer Armbanduhr. Die Realität fühlt sich allerdings anders an. Bei sonstiger Stille im Raum wirkt das Lüfterrauschen rasch störend und ist in etwa vergleichbar mit dem Geräuschpegel eines Kühlschranks.

Sieht man von diesem Manko des relativ hohen Geräuschpegels ab, ist das DS214+ eine starke Private Cloud, die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen will. Die Konfiguration ist auch ohne vertiefte Kenntnisse in Sachen Portöffnung und –weiterleitung oder dem Zuweisen von Zugriffsrechten, schnell und einfach zu bewerkstelligen. Für die vollständige Einrichtung aller Funktionen muss die eine oder andere Stunde investiert werden. Doch angesichts des Mehrwertes, den das NAS bietet, ist dieser Aufwand leicht zu vernachlässigen.

In der Schweiz vertreibt Synology seine Produkte über den Distributor Alltron.

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