Geschäftsjahr 2013

"Sexy Business" bei Also

Uhr | Aktualisiert

Also hat im vergangenen Geschäftsjahr leicht zulegen können. Die Entflechtung von Supply, Solutions und Services wurde weiter vorangetrieben. Dennoch bleibt das Distributionsgeschäft die Basis von Also.

Die Schweizer Also Holding hat ein ansprechendes Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr erzielt. Wie CEO Gustavo Möller-Hergt an einer Pressekonferenz bekannt gab, stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent auf über 50 Millionen Euro. Damit erreichte der Konzern den 2011 mittelfristig anvisierten Gewinn von 50 bis 55 Millionen Euro früher als erwartet.

Trotz des laut Marktforscher Context leicht rückläufigen ICT-Distributionsmarktes (Minus 1,2 Prozent) konnte Also den Konzernumsatz um 3,2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro erhöhen. Dies führte dazu, dass Also nach eigener Aussage leichte Marktanteile gewinnen konnte.

Negative Umsatzentwicklung in Nord- und Osteuropa

In Zentraleuropa sei das Wachstum vor allem in Deutschland erzielt worden. In der Schweiz konnte Also laut Möller-Hergt "nicht so stark performen wie zuvor", ohne genaue Angaben zu machen. Dennoch ist Möller-Hergt in Anbetracht der Marktentwicklung "mehr als zufrieden mit dem Schweizer Ergebnis".

Negativ war die Umsatzentwicklung von Also in Nord- und Osteuropa (Minus 4,1 Prozent), wo vor allem Finnland wegen eines Nachfrageeinbruchs in den Bereichen Mobiltelefone, PCs sowie Tablets um 12 Prozent und aufgrund von Restrukturierungsmassnahmen enttäuschend abschnitt. Die Restrukturierungsmassnahmen in Finnland hätten aber im zweiten Halbjahr für eine Stabilisierung gesorgt.

Also ist ein Komplett-Anbieter und nicht ein reiner Disti

Gustavo Möller-Hergt führt das insgesamt erfolgreiche Ergebnis auf die konsequente Umsetzung der MORE-Strategie zurück (Maintain, Optimize, Reinvest, Enhance). Die Entflechtung der Bereiche Services, Solutions und Supply wurde weiter vorangetrieben, da in diesen unterschiedliche Dynamiken herrschten. Obwohl Möller-Hergt das Supply-Geschäft als Alsos DNA und als "sexy Business" bezeichnet, mag er es nicht, wenn der Konzern zum Disti erklärt wird. Er sagt: "Wir sind ein Komplett-Anbieter für die ICT-Branche. Wir führen nicht nur Disti-Aufgaben aus, sondern bieten auch Solutions und Services." Pläne zur Aufspaltung der drei Bereiche in einzelne Unternehmen schliesst er aber vehement aus.

Positive Auswirkungen hätten neben der MORE-Strategie zudem auch ein neues Prozess-Optimierungs-Programm, ein Business Intelligence Tool für das Erkennen von Marktveränderungen und die Umstellung auf die SAP-Plattform. Die digitale Distribution macht mittlerweile einen Fünftel des gesamten Konzernumsatzes aus.

Weitere Akquisitionen in Planung

Möller-Hergt kündigt nach der Ende Januar bekannt gewordenen Übernahme des niederländischen Supply-Distributors Alpha weitere mögliche Akquisitionen an. "Wir beabsichtigen, durch gezielte Unternehmenskäufe die regionale Aufstellung laufend zu verbessern, das Produktportfolio weiter abzurunden und wichtige Technologien im Bereich Digitalisierung zu erschliessen", lässt sich der CEO in einer Mitteilung zitieren.

Möller-Hergt erlebt mit Also eine Marktverschiebung vom traditionellen Bereich wie Notebooks und Displays hin zur Mobilität. So konnte Also im vergangenen Geschäftsjahr eine hohe Nachfrage im Bereich Smartphones und Tablets verzeichnen. Besonders erfreulich seien die Umsatzentwicklungen in den Bereichen Software & Licences sowie Computing Accessoires verlaufen.

Für das Jubiläumsjahr 2014, in dem Also seinen 30. Geburtstag feiert, erwartet der Konzern verhaltene Marktaussichten. So sieht Also eine Stärkung der Ertragskraft für wichtiger als eine Umsatzsteigerung. Wachstum verspricht sich das Unternehmen im Bereich Public Cloud mit Infrastructure-as-a-Service und Software-as-a-Service.

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