Schwache Nachfrage in Europa und den USA

HTC muss sparen - Schuld sind die Europäer

Uhr | Aktualisiert

HTC entlässt Mitarbeiter, schliesst Standorte und verkauft Anteile an Beats Electronics.

Der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC verkauft immer weniger seiner Produkte und verliert seit einem Jahr an Gewinn und Umsatz. Wie Digitimes.com berichtet, schliesst der Konzern deshalb Forschungs- und Entwicklungsstandorte in Brasilien und den USA.

600 Entlassungen

Darüber hinaus werden 1'000 Stellen abgebaut, davon 600 Mitarbeiter entlassen. Damit sollen Kosten bei Forschung und Entwicklung, in der Produktion und im Verkaufsteam eingespart werden.

HTC erklärt, die Entlassungen sind saisonbedingt und durch neue Gesetzesregeln nötig geworden. Der Hersteller betont, der Stellenabbau ist "nicht erheblich" da 4000 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung beschäftigt seien und insgesamt 16'500 Menschen bei HTC arbeiten.

One-Serie unbeliebt in Europa und den USA

Quellen, die der Industrie nahe stehen, gehen aber von weiteren Entlassungen aus, falls die Geschäftszahlen nicht wieder steigen. Aber das Gegenteil wird der Fall sein, so Analysten der Investmentbank Goldman Sachs. In der Taipei Times zeichnen sie ein bedrohliches Szenario für HTC mit weiteren Umsatz- und Gewinneinbrüchen in Europa und den USA.

Besonders die One-Serie verkaufe sich schlecht in Europa und Nordamerika aufgrund grosser Konkurrenz. HTC verbaute die Beats-Audio-Technologie in einige Modelle der One-Serie um die Klangqualität zu verbessern und die Produkte so attraktiver zu machen.

Verkauf von Beats-Electronics-Anteilen

Doch auch dieser Schritt führte nicht zu höheren Umsätzen, weshalb der Smartphone-Hersteller nun einen grossen Teil an Beats Electronics abgestossen hat, nachdem HTC vor rund einem Jahr die Mehrheit an Beats Electronics übernahm.

Wie Golem.de berichtet, blätterte HTC im August 2011 für 50,1 Prozent des Kopfhörer-Herstellers 309 Millionen US-Dollar hin. Fast die Hälfte dieser 50,1 Prozent verkaufte HTC nun für 150 Millionen Dollar wieder zurück an die ehemaligen Eigner von Beats Electronics.

HTC bleibt Mehrheitseigner

Beats Electronics wird von dem ehemaligen Rapper und heutigen Produzenten Andre "Dr. Dre" Young zusammen mit Jimmy Iovine geführt, dem Chef des Plattenlabels Interscope Records, das zum Vivendi-Konzern gehört.

Da HTC nun noch 25,1 Prozent der Anteile besitzt, bleibt das taiwanische Unternehmen aber Mehrheitseigner. Beats erlange "bei seiner globalen Expansion so mehr Flexibilität", erklärt HTC in einer Mitteilung und gewährt dem Kopfhörer-Hersteller einen Kredit von 225 Millionen US-Dollar.

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