Ex Libris: online Top, offline Flop

Die Migros-Tochter Ex Libris hat das vergangene Jahr mit einem Umsatzminus abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Verkäufe um 7,7 Prozent auf 142 Millionen Franken. Wie der nach eigenen Angaben grösste Schweizer Medienanbieter mitteilt, ist es aber gelungen, die grossen Umsatzeinbrüche der vergangenen Jahre nahezu zu stoppen.

So sei das Umsatzminus auf die Schliessung von 19 Filialen auf insgesamt 88 Standorte zurückzuführen, flächenbereinigt beträgt der Rückgang 1,5 Prozent. Neben Kosteneinsparungen sowie Prozess- und Margenoptimierungen habe vor allem das Online-Geschäft mit einem Umsatzplus von 7,3 Prozent die Ertragslage verbessert.

Auch das Mobile-Geschäft von Ex Libris nimmt mit einem Plus von 40 Prozent stark zu. Vergangenes Jahr sei bereits jeder fünfte Einkauf mit einem mobilen Gerät abgewickelt worden.

Vom Online-Shop in die Filiale

Nichtsdestotrotz bleibe der stationäre Handel ein Kundenbedürfnis. Diesen Eindruck verdeutlicht Ex Libris mit dem Anstieg der Online-Bestellungen, die in einer Filiale abgeholt und dort bezahlt wurden, um über 15 Prozent auf 350'000. Ex-Libris-Geschäftsführer Daniel Röthlin kündigt für dieses Jahr eine Konkretisierung der Neuausrichtung des stationären Handels an. Die Kunden sollen im Erscheinungsbild, in der Sortimentierung, in der Ladengestaltung und in der Kommunikation auf den Cross-Channel-Ansatz hingewiesen werden.

Filial-Schliessungen sollen deshalb nur noch punktuell erfolgen. Vielmehr entstehen neue Filialen, im Februar kehrt Ex Libris mit einer Filiale nach Wil/SG zurück, im Sommer folgt die Eröffnung der Filiale Bahnhofplatz 9. Sie dient als Ersatz für den Standort an der Bahnhofstrasse.

Erfolgreiches Büchergeschäft

Ex Libris konnte nach eigenen Angaben in allen Warengruppen (Musik, Filme, Games und Bücher) Marktanteile gewinnen. Überdurchschnittlich positiv habe sich die Warengruppe Buch entwickelt, mit einer Umsatzverdopplung bei E-Books und einem Umsatzplus von 10 Prozent bei den physischen Büchern.